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title: melancholia
slug: melancholia
tags:
- kirstendunst
- larsvontrier
- melancholia
- movies
date: "2011-10-12T21:55:00+02:00"
author: marvin
draft: false
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![Melancholia_Poster](/images/Melancholia_Poster.jpg)Eigentlich
war ich mir überhaupt nicht sicher ob ich mich auf diesem Film wirklich
freuen sollte. Es gibt mehrere Gründe die mich aufgeben ließen. Ich mag
Filme die fern ab von Hollywood funktionieren, ich mag Kirsten Dunst und
ich mag Themen die nicht gerade von der nächsten ausserirdischen
Roboterinvasion mit wunderbaren Titeln wie "Die Rückkehr der Rache"
handeln. Dagegen sprachen folgende Thematiken: Weltuntergänge,
Depressionen und Lars von Trier's Nazi-Aufritt in Cannes. Manchmal
ertrage ich das Thema Depressionen in Filmen nicht wirklich. Zu sehr
würde ich mich an selbige Gefühlswelten erinnern und eventuell sogar mit
ihnen wieder untergehen. Ich muss ehrlich zugeben das ich es bis heute
nicht geschafft habe "Dancer in the dark" mir anzuschauen. Er war mir
einfach zu traurig.
Trotzdem war ich sehr gespannt auf den Film und meine Frau war da auch
sehr die treibende Kraft mich ins Kino zu bekommen. Und es war super.
Einer der beeindruckensten Filme der letzten Zeit. Ich war sofort
fasziniert von dieser Bildgewalt und dieser Stimmung...welche man ja
auch als "Melancholia" umschreiben könnte. Es wurden schon viele Reviews
geschrieben und ich habe viele gelesen. Von den meisten war ich
enttäuscht und habe dadurch gemerkt das es vielleicht gar nicht möglich
ist diesen Film zu beschreiben oder zu interpretieren.
Der Film startet mit dem Weltuntergang. Ein Planet stößt mit der Erde
zusammen und wird vollends vernichtet. Gepaart mit diesem Szenario sind
einzelne Szenen die wie Gemälde wirken. Man sieht Claire wie sie mit
ihrem Jungen auf dem Arm im Rasen des Golfplatzes versinkt. Wie Blitze
von Justines Finger in den Himmel ziehen. In der nächsten Szene läßt sie
sich in ihrem Hochzeitskleid einen Bach lang treiben. Ein Gemälde
verbrennt...dazu Wagners "Tristan und Isolde" im Hintergrund.
Es ist Hochzeitstag und die Bilder wirken viel verwackelter. Es ist die
Hochzeit von Justine. Wir sehen wie sie zwischen Freude und der Kälte
immer wieder schwankt...nicht glücklich ist...oder einfach nur kalt.
Immer wieder entzieht sie sich der Feier und ihrem Bräutigam. Es liegt
in der Luft das etwas nicht zu stimmen scheint. Claire , ihre Schwester,
sucht das Gespräch mit Justine die sich immer weiter entzieht. Es
gipfelt in der Abreise des Bräutigams.
Es beginnt der zweite Teil des Films. Die Teile sind nach den beiden
Schwestern benannt und spiegeln jeweils die Ängste wieder.
"Melancholia". Claire lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf einem
großen Landsitz der einem Palast gleicht. Es muss ein paar Wochen oder
Monate nach der Hochzeit von Justine sein. Man erfährt das sie auf den
Landsitz geholt wird weil sie so von ihren Depressionen heimgesucht wird
das sie kaum mehr Kraft zum Leben hat. Es spielt in einer Zeit in der
bekannt wird das ein unentdeckter Planet hinter der Sonne hervorkommt
und auf die Erde zu rast. Die Wissenschaftler rechnen aus das er die
Erde verschonen wird. Claire zweifelt an der Wissenschaft. Den einzigen
Blick ausserhalb dieser Welt die mit dem Gebiet des Landsitzes endet ist
eine Szene in der sie im Internet nach den Begriffen "Melancholia" und
"Tod" googelt. Sonst ist sie mit ihrer Familie komplett isoliert.
mindestens wirkt es so auf den Zuschauer. Kein Fernsehen und keine
Zeitung. Ich frage mich wie die Szenen wirken würden wenn sie sich
entscheidet mit ihrer Familie in die nächste Stadt zu fahren...wie wäre
die Panik und Todesangst der anderen Menschen. Doch so wirkt es fast als
ob nur sie sich auf ein Ende zu bewegt.
Als ihr Mann, der bis zum Schluss an die Wissenschaft glaubt und somit
an das Verfehlen des Planeten und der Erde, herausfindet das die Erde
die letzten Stunden vor sich hat begeht er Selbstmord. Er läßt seine
Frau, Justine und ihren Sohn zurück. Die drei machen das einzig
Logische: Sie versuchen dem Jungen keine Angst zumachen. Sie bauen sich
eine "Zauberhöhle" und warten auf den gemeinsamen Tod. Das Ende der
Menschheit. Und genau da ist es Justine die für den Jungen und ihrer
Schwester da ist. Sie scheint froh zu sein das die Menschheit
ausgelöscht wird. Während Melancholia auf die Erde rast sieht sie das
Ende ihrer persönlichen Melancholie.
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