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Title: Das Fest des Lichtes Date: 2012-12-11 16:09 Author: marvin Category: Uncategorized Tags: chanukka, holocaust, jerusalem, judaism, kiel, yadvashem Slug: das-fest-des-lichtes
Heute Abend wird überall auf der Welt die vierte Kerze angezündet. Mit dem Schamasch sind es fünf Kerzen die aus dem Fenster heraus auf die Straße leuchten. Ich liebe dieses Fest besonders. Wenn zu Weihnachten viele Geschenke gekauft werden, alles nur auf einem Berg Stress steht, liebe ich es die Kerzen an unserer Chanukkia an zuzünden. Einfach beisamen sein und das Licht beobachten.
Mit Chanukka feiert man die Wiedereinweihung des zweiten Tempels durch die Makkabäer im Jahr 164 vor Christus. Zu dieser Zeit war der Tempel Zeus geweiht und die Makkabäer kämpften hellenisierte Juden und makedonische Syrer. Nach ihrem Sieg hatten die Makkabäer nicht genug Öl um das Licht der Menora länger als einen Tag brennen zu lassen. Die Herstellung des Öls braucht aber acht Tage. Heute feiern wir das Ölwunder, dass das Öl ganze acht Tage gehalten hat bis neues Öl hergestellt war. Deswegen hat die Chanukkia auch acht Arme plus einen für den Schamesch (die Kerze mit der die restlichten angezündert werden). Sie wird auch oft mit einer normalen Menora verwechselt. Diese hat nur sieben Arme.
Das Licht der Kerze symbolisiert das Gute welches in die Welt scheint. Wichtig ist, dass die Chanukkia gesehen werden kann. Deswegen steht sie meist im Fenster.
Es gibt ein Bild was mich sehr bewegt hat. Ich habe es, mit dem dazugehörigen Leuchter, in Yad Vashem in Jerusalem gesehen. Es zeigt eine Chanukkia die im Fenster steht, gegenüber eines großen Gebäudes an dem eine riesige Hakenkreuzfahne hängt. Das Foto wurde 1931 in Kiel geschossen. Die Mutter der Familie hat hinten auf das Foto folgendes geschrieben:
"Chanukah, 5692. ‘Judea dies’, thus says the banner. ‘Judea will live forever’, thus respond the lights."
Rachel Posner
Jedes Jahr kommen die Enkel dieser Familie nach Yad Vashem um ihren Leuchter abzuholen um ihn dann in ihr Fenster zu stellen. Gerade diese Berichte aus dem Holocaust bewegen mich doch sehr.
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