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Marvin Steadfast 2018-03-07 08:07:34 +00:00
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@ -0,0 +1,8 @@
Title: Brian Eno und Kevin Shields
Date: 2018-03-07 08:58
Slug: brian-eno-und-kevin-shields
Tags: music, kevinshields, mybloodyvalentine, brianeno
Wie konnte ich diesen Track nicht entdecken? Es muss einfach hier in dieses Blog. Die beiden Meister gemeinsam. Diese Gitarrendecke über dieser minimalistischen Elektronik. Schaue ich es dem Fenster, sehe ich einen dichten Nebel aus Schnee.
{% soundcloud https://soundcloud.com/adultswimsingles/brian-eno-with-kevin-shields %}

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@ -8,7 +8,7 @@ Veränderung ist unaufhaltbar, Es schmerzt und die Realisierung davon ist Teil d
Mit 13-14 Jahren waren die Wände dieser Stadt Leinwände, bunt, voll mit Zeichnungen, jeder Strich schien seinen Weg vorbestimmt abzuschreiten. Ich versuchte mit meinem Nacken die Geschwindigkeit des Autos meiner Eltern in der Fahrtrichtung auszugleichen, wie einzelnen Bestandteile eines Zoopraxikops, die Bilder zu erspähen, etwas zu erkennen, einzuordnen wer dahinter stehen könnte, Orte im Kopf zu sammeln an denen ich neues entdecken konnte oder die alleinige Wiederholung des Betrachtens zu genießen. In meinem Zimmer fuhr ich die Tags mit meiner imaginären Sprühdose vor meinem inneren Auge immer wieder ab, die Bilder so bunt wie die Bilder eines Kindes. Mit 13-14 Jahren waren die Wände dieser Stadt Leinwände, bunt, voll mit Zeichnungen, jeder Strich schien seinen Weg vorbestimmt abzuschreiten. Ich versuchte mit meinem Nacken die Geschwindigkeit des Autos meiner Eltern in der Fahrtrichtung auszugleichen, wie einzelnen Bestandteile eines Zoopraxikops, die Bilder zu erspähen, etwas zu erkennen, einzuordnen wer dahinter stehen könnte, Orte im Kopf zu sammeln an denen ich neues entdecken konnte oder die alleinige Wiederholung des Betrachtens zu genießen. In meinem Zimmer fuhr ich die Tags mit meiner imaginären Sprühdose vor meinem inneren Auge immer wieder ab, die Bilder so bunt wie die Bilder eines Kindes.
In einer Jugendgruppe lernte ich einen Jungen kennen. Er war 6-7 Jahre älter als ich. Er schien so unerreichbar für mich, das was er auf seinen T-Shirts trug, die Musik die er spielte und die kleinen Zeichnungen nach denen jedes Kind fragte, ließen ihn für mich auf steigen, die Bewunderung und Faszination war nicht mehr unterdrückbar. Unerklärlich das ich ihn eines Winters mal besuchte, ich meine Scham vor Menschen überwinden konnte. Ich spielte Schlagzeug und über diese Tatsache verließ ich seine Wohnung mit einem Rucksack voller CD's, alles was ihm wichtig erschien, alles was es braucht um seine Adoleszens zu überleben. Wir fingen an Musik zu machen, jeden Samstag morgen fuhr ich mit meinem Fahrrad durch den Schnee zum Proberaum. Aus dem Inhalt der CD's, dem gesagten und seiner Vision versuchte ich alles in das Schlagzeug zu hämmern was ich zu bieten hatte. Manchmal nahmen wir diese Stücke auch auf. Schrieben welche für Freunde von uns, bemalten die Papiereinlagen der Kasettenhüllen. Jeden Freitag gab es ein Treffen in einem Nebengebäude der Kirche. Wir hörten CD's, aus unseren vollgepackten Rucksäcken, eine Auswahl nur für diesen Abend, lagen auf den Sofas und schoben uns Skizzen über den Holztisch. Er zeigte mir, dass die Schatten meiner Buchstaben falsch waren. Ich nahm Platz neben ihm in seinem silbernen Golf 1, einen Discman, gelagert auf Schockabsorbierenden Schaumstoff, per Audiowandler-Kasette angeschloßen, die Musik laut, sein Fahrstil zackig den Punkrythmen, dem Schreien der Stimmen. Wir fuhren fast jeden Tag zur Hall of Fame. Diese einige Meter lange Wand in der Dieselstraße, als Teil des Aussenmauern einer Jugendwerkstatt. Auf der anderen Seite eingezäunte Müllwagen. Dort wo sich kaum einer stören konnte wenn wir Löcher in die leeren Sprühdosen schlugen, das Zischen der letzten Wolken Aerosol für das Fertigen eines Bildes uns mit stolz erfüllte. Wir parsten die Bilder beim vorbeifahren, fuhren langsam, drehten um, hielten an. Malten wir selber, verkühlten wir unsere Handflächen am Aluminium der Dosen. Jeden Tag der selbe Ablauf, nichts zählte an diesen Tagen mehr als diese sich wiederholenden Runden in das Industriegebiet, hinten in der Stadt. Zuhause bezeichnete ich Papier um Papier, Linie für Linie, kopierte meine Idole, erreichte sie niemals, war stolz aber nicht zufrieden. Die Second-Outlines varierten in dem inneren Abstand zu ihren bewegungsbestimmenden Linienlettern und die Fluchtpunkte der angedeuteten Schatten versagten regelmäßig. Newschool oder Oldschool? Hauptsache etwas zudem ich fähig war. In einer Jugendgruppe lernte ich einen Jungen kennen. Er war 6-7 Jahre älter als ich. Er schien so unerreichbar für mich, das was er auf seinen T-Shirts trug, die Musik die er spielte und die kleinen Zeichnungen nach denen jedes Kind fragte, ließen ihn für mich auf steigen, die Bewunderung und Faszination war nicht mehr unterdrückbar. Unerklärlich das ich ihn eines Winters mal besuchte, ich meine Scham vor Menschen überwinden konnte. Ich spielte Schlagzeug und über diese Tatsache verließ ich seine Wohnung mit einem Rucksack voller CD's, alles was ihm wichtig erschien, alles was es braucht um seine Adoleszens zu überleben. Wir fingen an Musik zu machen, jeden Samstag morgen fuhr ich mit meinem Fahrrad durch den Schnee zum Proberaum. Aus dem Inhalt der CD's, dem gesagten und seiner Vision versuchte ich alles in das Schlagzeug zu hämmern was ich zu bieten hatte. Manchmal nahmen wir diese Stücke auch auf. Schrieben welche für Freunde von uns, bemalten die Papiereinlagen der Kasettenhüllen. Jeden Freitag gab es ein Treffen in einem Nebengebäude der Kirche. Wir hörten CD's, aus unseren vollgepackten Rucksäcken, eine Auswahl nur für diesen Abend, lagen auf den Sofas und schoben uns Skizzen über den Holztisch. Er zeigte mir, dass die Schatten meiner Buchstaben falsch waren. Ich nahm Platz neben ihm in seinem silbernen Golf 1, einen Discman, gelagert auf Schockabsorbierenden Schaumstoff, per Audiowandler-Kasette angeschloßen, die Musik laut, sein Fahrstil zackig den Punkrythmen, dem Schreien der Stimmen. Wir fuhren fast jeden Tag zur Hall of Fame. Diese einige Meter lange Wand in der Dieselstraße, als Teil des Aussenmauern einer Jugendwerkstatt. Auf der anderen Seite eingezäunte Müllwagen. Dort wo sich kaum einer stören konnte wenn wir Löcher in die leeren Sprühdosen schlugen, das Zischen der letzten Wolken Aerosol für das Fertigen eines Bildes uns mit stolz erfüllte. Wir parsten die Bilder beim vorbeifahren, fuhren langsam, drehten um, hielten an. Malten wir selber, verkühlten wir unsere Handflächen am Aluminium der Dosen. Jeden Tag der selbe Ablauf, nichts zählte an diesen Tagen mehr als diese sich wiederholenden Runden in das Industriegebiet, hinten in der Stadt. Zuhause bezeichnete ich Papier um Papier, Linie für Linie, kopierte meine Idole, erreichte sie niemals, war stolz aber nicht zufrieden. Die Second-Outlines varierten in dem inneren Abstand zu ihren bewegungsbestimmenden Linienlettern und die Fluchtpunkte der angedeuteten Schatten versagten regelmäßig. Newschool oder Oldschool? Hauptsache etwas zudem ich fähig war. Ich denke meine Frustration über meine Unfähigkeit verblasste, sobald ich an dieser Mauer stand, zitternd, Musik die aus den runtergekurbelten Fenstern dieses silbernen Autos schallte, mein Freund neben mir, Zettel mit der Skizze in der Hand, und kein Auge für die Propertionen bei der Übertragung vom Papier auf eine Wand, auf die oberste Lackschicht von hunderten zuvor geopferten Leichen.
Meine Fähigkeiten gingen immer mehr in dem Talent der Anderen unter. Ich war stolz auf sie, trotzdem gebrochen von meiner Talentlosigkeit. Meine Fähigkeiten gingen immer mehr in dem Talent der Anderen unter. Ich war stolz auf sie, trotzdem gebrochen von meiner Talentlosigkeit.

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@ -42,4 +42,6 @@ RUN set -ex \
&& ansible-playbook -i ~/.batcave/hosts ~/.batcave/shell.yml -c local --extra-vars="host=127.0.0.1" \ && ansible-playbook -i ~/.batcave/hosts ~/.batcave/shell.yml -c local --extra-vars="host=127.0.0.1" \
&& ansible-playbook -c local /home/blog/playbooks/writing_env.yml && ansible-playbook -c local /home/blog/playbooks/writing_env.yml
WORKDIR /blog
EXPOSE 8000 EXPOSE 8000