Die Meinungen zu den Ereignissen zu dem G20 Gipfel überschlagen sich in einer Welle zu der man garantiert Stellung beziehen muss. Mittlerweile ist es sogar so, dass man als Mittäter gilt, sobald man versucht zu Differenzieren. Ein paar Hipster reinigen die Fassaden von Banken in Hamburg und der Polizei wird uneingeschränkte Ehre gegeben. Polizeigewalt gab es ja nie. Dies soll kein Beitrag zu Motiven oder eine Meinung wieder spiegeln.
Samstag Abend schalteten wir auf N24 um ein kleines Update zu den Ausschreitungen zu bekommen. Der Bildschirm war zweigeteilt. Links die, gerade sich hoch schraubenden, Ausschreitungen und rechts die vollständige Übertragung des Abendprogramms der Politiker in der Elbphilharmonie. Beethoven wird gespielt. Jede Emotion des Stücks scheint sich aktiv in den Verlauf des linken Bildes aus zu wirken. Jede kleine Schwankung hat direkten Einfluss auf diese Dissonanz auf der gegenüber liegenden Seite. Als ob die Politiker in einem, mit Kunst und Kultur ausgekleideten, Kokon den Abend verbringt, noch nicht wirklich wissend wie es diesen Abend weiter gehen wird. Ein perfektes Kunstwerk, welches wir auf der documenta 14 so vermisst haben. Eine Arbeit die einen sofort an [V wie Vendetta](https://de.wikipedia.org/wiki/V_wie_Vendetta_(Film)) oder [Clockwork Orange](https://de.wikipedia.org/wiki/Uhrwerk_Orange_(Film)) erinnert. Perfekt!
Das einzige Monko: Die komplette Sendung ist nicht online verfügbar.