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2020-02-27 14:39:18 +01:00
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title: Ein paar Gedanken zu The Bling Ring
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- sofiacoppola
- theblingring
date: "2013-08-17T00:13:00+02:00"
author: marvin
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![blingring](/images/blingring.jpg)
Ich war ja gespannt wie ein Flitzebogen. Seit "Somewhere" ist schon
einige Zeit vergangen. Und nicht nur weil ich den Film damals in einem
wunderschönen Jerusalemer Kino gesehen habe, erinnere ich mich sehr
gerne an ihn. Und so sehr "Somewhere" auch besondere Momente hatte, wie
zum Beispiel die Szene als der Johnny Marco seiner Tochter Cleo beim
Eiskunstlauftraining zuschaut, waren sie doch nicht mehr so zahlreich
wie in den ersten drei Filmen von Sofia Coppola. Ich erinnere an die
Traumsequenzen der Jungs in "The Virgin Suicides" wie sie die
Erinnerungen an die Mädchen mit Fantasien aus ihrer Wunschvorstellungen
vermengen. Oder an die großartige Szene in der Bill Murray in "Lost in
Translation", gefühlt, minutenlang aus dem Taxi auf das in Morgenlicht
getauchte Tokyo blickt während der Soundtrack von My Bloody Valentine
den Rest erledigt. Und eigentlich der komplette Film Marie Antoinette.
Ein Film den ich einmal pro Woche schauen könnte und ich würde
wahrscheinlich immer noch danach meine Augen schließen müssen von der
ganzen Inspirationen die durch mein Gehirn brausen. Ein Festival aus
Farben und Klängen. Es gibt nichts was ich an diesem Film nicht liebe.
Die angesprochenen Beispiele sind nur rausgepickte Szenen aus einem Meer
an Träumerei. Immer wieder blickt ein Charakter in den Himmel zu
Dreampop-artiger Musik. Das ganze in Slowmotion. Sie lassen mich diese
ganze Schönheit des verlorengehens spüren. "Somewhere" hatte wirklich
wenig dieser Szenen. Ein oder zwei. Für mich war es ein Stilelement in
Sofia Coppolas Filmen die sehr gut für mich funktioniert haben. So gut
das ich sie zu meiner liebsten Regisseurin deklariert habe. Dies wird
besonders durch die Film-Collage von Kees van Dijkhuizen, der
Einstellungen und Stile verschiedener Regisseure zusammen schneidet,
bewusst:
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Die Szeneneinstellungen wirken wie Fotografien in denen die Linien
perfekt inszeniert sind. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber mir
scheint ihr Gespür für Bildkomposition reicht aus um ganze Storylines
leer zulassen. Diese Passivität, die gerade bei Somewhere auf die Spitze
getrieben wird, funktioniert. Es muss nicht viel geredet werden. Es muss
auch nicht immer was passieren. Hauptsache ich darf dabei zuschauen.
Nun sass ich dort im Kinosessel. Das Kino füllte sich mit Teenagern.
Eigentlich habe ich sogar die Befürchtung das wir die ältesten Personen
im Raum waren. Ich fragte mich aus welcher tiefen Motivation dieser Film
genau dieses Publikum anzieht. Captain Obvious. Es schallte junges
Gekicher durch die Reihen. Und dann ging es los. Der Soundtrack ist
diesmal sehr Rap lastig. Gesprenkelt mit einigen Indie-Songs und einem
granatigen, Rhythmus peitschenden, Song von CAN. Und es sind genau diese
Einwürfe die diese Filme, von Sofia Coppola, von dem restlichen
Teenie-Film-Foo abgrenzen. Es ist die Sicht auf diese
Teenager-Generation die bombardiert wird von der Darstellungssucht im
Internetz. Wenn die Prominentenwelt auf Twitter suggeriert das Glamour
und ihre ganze Oberflächlichkeit der Mittelpunkt des nur um sich selbst
drehenden inhaltslosen Universums ist. Die Geschichte soll soweit auf
einer wahren Geschichte basieren. Zu mindestens auf einen Vanity Fair
Artikel über eine Gruppe Jugendlicher die in den Hollywood Hills in die
Häuser von Stars einbrechen, ihre Sachen stehlen um ihnen und ihrem
Lebensstils ein wenig näher zu sein. Der Erzählstil ist extrem passiv
gehalten. Die Charaktere wurden nicht künstlich mit einer Aura
aufgeladen mit der man sich eventuell identifizieren könnte. Sie bleiben
sehr statisch und auf ihre Weise kalt. Und nichts konnte die Personen
besser darstellen als genau diese Leere welche die Charaktere versuchten
mit ihrem Diebesgut zu füllen. Und trotzdem fehlt mir der Zauber. Diese
Momente die Sofia Coppolas Filme immer ausgemacht haben. Vielleicht muss
ich den Film einfach noch ein paarmal schauen. Und das mache ich mit
ihren Filmen eh immer...
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